Bärlauch

Charakteristisch sind die 5 bis 10 cm langen, stark duftenden Blätter mit ihrer wachsartigen Blattoberseite. Ab April beginnt die Pflanze mit weißen Blütendolden zu blühen.

Der Zwiebelgeophyt verbreitet einen allelopathisch wirkenden Hemmstoff auf andere Frühblüher, so dass die Pflanze meist ohne Konkurrenz in dichten Beständen wächst.

Verwechslung: Aronstab mit seinen pfeilförmigen Blättern (ohne Geschmack). Er ist stark giftig und verursacht beim Zerkauen auf der Zunge einen stechenden Schmerz durch das Gift Aroin, das durch Calciumoxalat-Nadeln in die Zunge injiziert wird.

Maiglöckchen (kommt normalerweise später) hat ähnlich breit-lanzettliche Blätter, aber ohne den typischen Bärlauchduft. (Maiglöckchen mit glatter Unterseite, mit 2 Blättern an einem Stengel; Bärlauch mit matter Unterseite und nur 1 Blatt pro Stängel). Enthält das giftige Digitalisglykosid, das Herzstillstand verursacht.

Rezepte: Bärlauchsuppe, Bärlauchnudeln, Bärlauchpesto.

Heilwirkung: Cholesterin- und blutdrucksenkend, gegen Arteriosklerose, leicht antibiotisch.


Huflattich

Gelbblühender Korbblütler, bei dem die Blätter erst im Mai kommen, wenn die Pflanze schon verblüht ist. Stängel beschuppt, 10 cm hoch.

Blüte schmeckt süßlich, Verwechslung mit dem Löwenzahn (Stängel hohl, milchend, bitterlich).

Blüte kann frisch oder getrocknet als Hustentee gesammelt werden. Blätter enthalten karzinogene Substanzen.


Schlüsselblume

Frühblüher auf Wiesen (Wiesenschlüsselblume ) und Wäldern (hohe Schlüsselblume ).

Wiesenschlüsselblume: blassgelb mit dunklen Saftmalen.

Hohe Schlüsselblume: dunkelgelb mit schmalerem Kelch, in Wäldern.

Verwendung: beide können als Erkältungstee schleimlösend und hustenstillend angewandt werden.

Herstellung von Hustensaft: mit Huflattich, Efeu, Schlüsselblumen und Spitzwegerich in braunem Zucker oder Honigsud aufkochen, in Gläser füllen und sterilisieren.


Ackerschachtelhalm

Die Pflanze hat keine Blüten, sondern braune Sporangien, die im März vor den Blättern kommen. Die Blätter stehen quirlständig und sind in 2cm langen Teilen zusammengeschachtelt .

Verwechslung: Sumpfschachtelhalm – giftig! An der Spitze der Blattwedel befinden sich die braunen Sporangien (beim Ackerschachtelhalm stehen sie extra)

Verwendung: Tee, reich an Silikaten – gut für Gelenkserkrankungen (Arthrose , Gicht). Kräftigt Bindegewebe und Haare, harntreibend.


Brennessel

Beschreibung: Gezahnte wechselständige Blätter, keine Lippenblüten (wie bei Taub- und Buntnessel) mit Brennhaaren, die Histamine und den Neurotransmitter Acetylcholin in die Haut injizieren.

Wirkung: als Tee: harntreibend, Wurzeln entzündungshemmend gegen Prostata-Entzündung , als Frühjahrsgemüse spinatähnlich.

Verwechslung mit Goldnessel, Taub-, Buntnessel, die aber nicht brennen und ungefährlich sind.


Giersch

Das unerwünschte Garten-“Unkraut“ hat unterirdische Ausläufer und ist nicht auszurotten. Als Doldenblütler beinhaltet es ähnlich der Karotte oder Petersilie aromatische Öle, die bei der Zubereitung von Frühlingssalaten oder Suppen ein feines Aroma in die Küche bringen .

Heilwirkung: da die Pflanze viermal mehr Vitamin C als eine Zitrone enthält, stärkt sie das Immunsystem und wirkt gegen Gicht und Arthritis. Wissenschaftliche Name: Aegopodium potagraria (Podagra = Gichtanfall)

Zubereitung als Pesto, Salat, Tee oder als Badezusatz


Weißdorn

Beschreibung: Busch an Waldsäumen oder in lichten Laubwäldern typisch die Dornen an den Zweigen – nehmt feste Handschuhe zum Ernten des Sammelgutes und streift die jungen Blätter samt den Blütenknospen von hinten her ab.

Es gibt den eingriffeligen Weißdorn mit stark gelappten Blättern und den zweigriffeligen Weißdorn mit weniger tief gelappten Blättern .

Verwendung / Heilwirkung: beide Weißdornarten sind für Tees geeignet (Blätter und Blütenknospen frisch oder getrocknet zu gebrauchen). Stärkt die Herzmuskulatur und fördert das Schlagvolumen


Waldmeister

Beschreibung: herdenweises Vorkommen in lichten Buchenwälder, von April bis Juni blühend. Blätter quirlständig, Stängel kantig.

Verwendung: Waldmeister oder das wohlriechende Labkraut (Galium odoratum ) enthält Cumarin, das beim Welken freigesetzt wird und in der Waldmeisterbowle und in der Götterspeise die Farbe und den Geschmack verursacht.

Cumarin ist ein Blutgerinnungshemmer, der in starker Dosierung durch innere Blutungen Kopfweh und Blut im Harn und Stuhl bewirkt. – Achtung bei Personen, die „Blutverdünner“ nehmen (in hoher Dosierung wird es als Rattengift eingesetzt, wobei die Ratte innerlich verblutet).

KEINE Angst – eine gelegentliche Maibowle, zubereitet mit Sekt und Weißwein, in der die Waldmeisterpflanzen nach dem Anwelken für 2 bis 4 Std. eingelegt werden, hat noch niemandem geschadet – aber Vorsicht bei Marcumar-Patienten (INR-Wert messen!)


Mistel

Beschreibung: Immergrüner Halbschmarotzer auf Obstbäumen, Pappeln, Weißtannen (jeweils eine eigene Unterart ), der im Frühjahr blüht und im Herbst weiße giftige Beeren produziert . Im Übermaß schädigt er die Bäume, so dass der Baumbesitzer meist froh ist, wenn die Zweige entfernt werden (bitte vorher fragen. – Auf Wunsch können Standorte in erreichbarer Höhe bekannt gegeben werden).

Heilwirkung: entzündungshemmend bei Gelenkschmerzen, blutdrucksenkend (Kaltauszug aus getrockneten Blättern und Zweigen herstellen – nicht auskochen).


Zitronenmelisse

Beschreibung: Rosa blühender Lippenblütler, Blätter mit intensivem Geruch

Verwechslung: Gundermann, Rote Taubnessel (unbedenklich)

Verwendung: Als Sirup zur Herstellung von Kaltgetränken (1l Wasser + 1kg Zucker, 20g Zitronensaft aufkochen – Blätter mit Sirup übergießen, 24 Std. ziehen lassen, absieben, nochmal aufkochen, abfüllen). Tee wirkt beruhigend bei Schlafproblemen.


Beinwell

Beschreibung: 50 cm hohe behaarte Pflanze mit geflügeltem Stiel. Blau, rot weiß blühend (April – Juni) an feuchten, schattigen Standorten

Verwechslung: Ochsenzunge (Blüten kleiner, ungefährlich)

Verwendung: Gelenkschmerzen, Schwellungen – äußerlich als Salbe , Alkoholextrakt der Wurzel

Herstellung: Wurzel waschen, Rinde abschaben, auskochen, durch den Fleischwolf drehen, die gallertige Masse in mind. 70% Alkohol 2 Monate extrahieren. Mit dem Emulgator Glycolmonostearat vermischen, bis eine cremige Masse entstanden ist. Sterilisieren und abfüllen.


Schwarzer Holunder

Beschreibung: Strauch an Gebüschsäumen und Waldrändern mit gefiederten Blättern . Blüten ab Mai/Juni mit „Trugdolden“ Schwarze Beeren ab August .

Verwechslung: Traubenholunder mit roten Beeren (Samen leicht giftig)

Verwendung: Holderblüten von Stielen befreien (Stiele sind bitter); 1kg Zucker auf 2 l Wasser aufkochen, 10 Blüten reinwerfen + Gärhefe zu Holdersekt ansetzen, am nächsten Tag abseihen, in Plastiksprudelflaschen abfüllen, verschließen und gären lassen.

Holdersirup: 1kg Zucker + 1l Wasser aufkochen 10 Holderblüten reinwerfen, 1 Tag stehen lassen, Zitronensaft beimischen, nochmals aufkochen, abfüllen.

Holderküchle : eine Holderblüte in Pfannkuchenteig ausbacken mit Rumpf und Stiel verzehren.


Weidenrinde

Beschreibung: Purpurweide mit rötlicher Rinde und lanzettlichen Blättern. Silberweide mit gelbliche Rinde und lanzettlichen Blättern

Verwendung: Rinde junger Zweige mit Spargelschäler gewinnen (500g kleingehackt auf 1l 45% Schnaps 1 Monat einlegen, dann abseihen) zur Herstellung eines Extraktes. Kann tägl. 1cl gegen Arthritis, Rheuma getrunken werden, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell.

Äusserlich 100ml als Badezusatz gegen Hautentzündungen. Mit Aloe vera auf 20% verdünnt zum Einreiben gegen Arthritis + Rheuma. Weidenrindetee gegen Kopfschmerzen.

Das Salicin wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt, erst dann steht sie dem Körper zur Verfügung. Im Gegensatz zur Acetylsalicylsäure (Aspirin) schmeckt dies sehr bitter, hat aber keinen Einfluss auf die Blutgerinnung.


Lindenblüten

Ob Sommerlinde (Blattunterseite mit Weißen Haarbüscheln) oder Winterlinde (Blattunterseite mit braunen Haarbüscheln) – die Blütezeit ist kurz und muss intensiv genutzt werden.

Verwendung: Lindenblütentee frisch oder getrocknet ist sehr aromatisch und hilft gegen Erkältung.

Als Schampoo: Schampoo-Grundkonzentrat mit Lindenblütenteekonzentrat mischen – beruhigt die Kopfhaut und verströmt einen aromatischen Duft.


Schöllkraut

Pflanze 40 cm bis 1m hoch, gelb blühend mit orangerotem Milchsaft, gehört zu den Mohngewächsen und ist leicht giftig.

Verwendung: Den orangen Milchsaft frisch auf eine Warze tropfen, wirkt antiviral bei Virusinduzierten Warzen. Zusammen mit Salicylsäure (mind. 10% z.B. aus Weidenrinde) wird die Hornhaut der Warze aufgelöst, von Tee’s würde ich wegen der leberschädigenden Nebenwirkung abraten.


Weidenröschen

Rotblühende Pionierpflanze auf Kahlschlägen und Waldrändern. Samen mit weißen Haaren, die vom Wind verbreitet werden.

Verwendung: Als Tee gegen gutartige Prostatavergrößerung und damit verbundenen nächtlichen Harndrang.

Sowohl das schmalblättrige wie auch das kleine Weidenröschen kommen zur Verwendung.


Johanniskraut

Ca. 50 cm hohe Pflanze, die an Wegrändern von Juni bis August gelb mit 5 Blütenblättern blüht. Stängel zweikantig, mit Mark gefüllt, Blätter gegenständig klein lanzettlich .

Sowohl Blätter als auch Blüten zeigen – gegen das Licht gehalten – kleine Punkte (weiterer Name der Pflanze: Tüpfel-Hartheu), die Öl enthalten, das beim Zerreiben der Blüten die Finger rot färbt.

Verwendung: Als Antidepressivum fördert es die Ausschüttung von dem Neurotransmitter Serotonin, der für die Erzeugung von Glücksgefühlen verantwortlich ist .

Blüten 2 Monate lang in Olivenöl einlegen, bis das Öl tief dunkelrot ist, dann abseihen. Wirkt ausserdem antiseptisch und fördert die Wundheilung (äusserlich aufgetragen).