Chronik 2020 – von August bis Dezember


Helmut Burger hat den Kletterkurs-Abschluß im Donautal organisiert. Sein Fazit mit Bildeindrücken: Abschluß an der Opakante im Donautal.

 


Stadtmusik-Panorama-Weg Lenzkirch, 25. Oktober 2020

Die letzte Wandertour der Saison bescherte uns sonniges Wetter und leuchtendes Herbstlaub. Mit Wanderführerin Veronika Keller machten wir uns zu neunt auf, um den Lenzkircher Stadtmusik-Panorama-Weg zu erkunden. Er bescherte uns viele unterschiedliche Blicke auf das Haslachstädtchen. Wir legten dabei in gut vier Stunden rund 14 Kilometer und knapp 500 Höhenmeter zurück. Vom Kurhaus ging es hinauf zum Pavillon am Beginn des Geoparks mit dem Lesebänkle des Lenzkircher Schwarzwaldvereins. Wir bestaunten die unterschiedlichen Schwarzwälder Felsblöcke und wanderten via „Stöckleberg-Rundweg“ hinunter ins idyllische Ursee-Tal, das wir durchquerten, um zur "Julius-Schmitt-Hütte“ zu kommen. Hier vesperten wir gemütlich. Weiter ging es Richtung Lenzkircher Friedhof mit der Eulogius-Kapelle. Unterwegs trafen wir auf Doris Vogel, die Chefin des SWV Lenzkirch, die genau eine Woche zuvor mit uns in Stühlingen unterwegs gewesen war. Nach einem Besuch der Ruine „Schloss Urach“ eroberten wir den Sommerberg, um dann Richtung Kappel zu wandern. Noch einmal genossen wir die schöne Aussicht zum Randen und zum Feldberg, um dann ins Haslachtal abzusteigen. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt und einem verdienten Kaffee. Wie immer fütterte uns Veronika unterwegs mit vielen interessanten Informationen.


Zweite Ausstellungswanderung am 18. Oktober: "Wald im Wandel"

Eine sehr lebendige und von großer Sachkompetenz geprägte Führung durch den Schinderwald erlebten am vergangenen Sonntag 25 interessierte Teilnehmer, unter denen sich auch Gäste vom Schwarzwaldverein Lenzkirch befanden.

Gregor Scheuble, vor Jahren Förster im Stühlinger Wald, stellte sein Wissen zum Thema "Wald im Wandel" unter Beweis und faszinierte seine große Zuhörerschar. Er beleuchtete die Waldwirtschaft in den letzten 160 Jahren, las aus einem Waldbericht von 1869 vor und lenkte den Blick auf den jetzigen Waldbestand im Schinderwald, der mit Buchen, Eschen, Kirsch- und Walnussbäumen, Ulmen, Fichten, Tannen, Douglasien, Kiefern, Ahornbäumen und Lärchen einen an Baumarten reichen Mischwald darstellt.

Er nahm die Wandergruppe auf eine Reise in die Erdgeschichte mit, genauer in die Eiszeit. Dabei verdeutlichte Gregor Scheuble, dass vor den Eiszeiten eine wesentlich größere Vielfalt an Baumarten vorhanden war als heutzutage. Die Teilnehmer lernten die Begriffe Niederwald, Mittelwald und Hochwald kennen und erfuhren Wissenswertes über das Eschentriebsterben, das Ulmensterben und wurden auf befallene Bäume aufmerksam gemacht.

In einem kurzen Exkurs verwies der Waldführer auch auf die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes für Stühlingen. So wurden z.B. der Bau des Krankenhauses und die Erschließung des Wohngebiets "Rappenhalde" über den Erlös aus dem Wald finanziert.

Die Frage zur Zukunft des Waldes im Hinblick auf den Klimawandel beantwortete der erfahrene Förster damit, dass es den Wald als Naturraum auch weiterhin geben werde, doch die Struktur werde sich ändern, die Monokultur einem vielfältigen Mischwald weichen.

Nach der spannenden Waldführung meinte eine Teilnehmerin: "Wenn wir wieder durch den Schinderwald gehen, werden wir ihn mit anderen Augen betrachten." Ein schönes Lob für eine gelungene Führung im heimischen Wald!

Mit Applaus bedankte sich die Gruppe bei Gregor Scheuble.


Die Stadt- und Kulturlandentwicklung Stühlingens auf den Ansichten des J. M. Morat, 7. Oktober 2020

Der Vortrag von Andreas Mahler war eine optische und inhaltliche Offenbarung! Das Publikum – nach Coronaregeln galt die Schür als voll besetzt – war begeistert. Mit Hilfe von Bild-Digitalisaten nahm uns Andreas mit auf eine außerordentlich spannende Stühlinger Zeitreise. Durch entsprechende Vergrößerungen und hochinteressante Erläuterungen konnten wir erkennen, wie sich unsere Stadt zu Zeiten von Johann Martin Morat verändert hat. Dieser hielt in seinen Gouachebildern kleinste Details akribisch genau fest. So war es möglich, seine Stadtansichten anhand der Umlegung des Friedhofs vom Kirchhof hinauf zum Kloster oder durch den Bau und die Erweiterung von Gebäuden, zeitlich einzuordnen. Besonders beeindruckend war die Vergrößerung der „Verfassungsfeier 22.8.1843“, die ein aufschlussreiches Schlaglicht auf die Stühlinger Gesellschaftsverhältnisse der damaligen Zeit warf. Kleidung, Haltung, Gesichtsausdruck halfen, verbunden mit dem geschichtlichen Hintergrund, das Ereignis zu interpretieren. Zum Ende des Vortrags, der am 14.10. wiederholt wird, gab es lang anhaltenden Applaus. Chapeau Andreas für diese intensive und gleichzeitig kurzweilige Führung durch Stühlingen im 19. Jahrhundert.


Auf den Spuren von Johann Martin Morat rund um Schleitheim am 4. Oktober 2020

Mit Willi Bächtold vom Museum Schleitheimertal ging es auf der Ausstellungswanderung am 11. Oktober von Oberwiesen nach Schlaate. Die Ansichten von Johann Martin Morat auf Stühlingen & Schleitheim wollten in der realen Landschaft nachvollzogen werden. Von Oberwiesen stieg die Gruppe den Flülifelsen hoch. Tar da da? – Tar da da! Zu Zeiten von Morat war er waldfrei und bot uneingeschränkten Blick auf Stühlingen. Morat nutzte die Perspektive, um die Stühlingen-Ansichten in Serie herzustellen. Oberhalb der Weinreben ging es dann bis zu jener ziemlich genau rekonstruierbaren Stelle auf der Gemarkung Lendebärg, von der aus Morat zweimal die Ortsansicht von Schleitheim gemalt hat – 1830 und 1848. Willi Bächtold hatte Din A 3 große Reproduktion der zwei Ansichten zum Verteilen mit im Rucksack dabei und erklärte anhand der Kopien die Veränderungen im Dorfbild von Schlaate. Über’s Haardli und Flüelihalde stieg man zur Wutach hinunter und  zurück nach Oberwiesen. In der Schür in Stühlingen harrte schon der Suppeneintopf, den die Ausstellungswanderer bei schönem Wetter im Freien genießen konnten.


Matinee/Lesung „Wunderkammer Schwarzwald“, 3. Oktober 2020

Autor Thomas Binder las für uns aus seinem sehr empfehlenswerten Buch „Kämpfen. Leiden. Lieben. Leben im Schwarzwald von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert“. Unter der Überschrift „Ankommen“ ließ er die Christianisierung des Schwarzwalds anhand der Geschichte des Mönches Trudbert aufleben. Unter dem Stichwort „Zusammenhalten“ erfuhren wir, wie sich Schwarzwälderinnen und Schwarzwälder gemeinsam gegen die vorderösterreichische Obrigkeit in Freiburg wehrten. Der geschilderte Umgang mit Leprakranken („Leiden“) ging allen zu Herzen und relativierte unsere vermeintlich furchtbaren Einschränkungen durch Corona. So waren wir froh, dass es im Kapitel „Willkommen heißen“ allerlei zu schmunzeln gab. Wer hätte gedacht, dass die Anfänge des Tourismus ohne den Titisee über die Bühne gehen sollten, weil „die Gegend  öde und menschenleer“ sei und noch mehr Schwarzwälder Gastwirtschaften unnötig, denn „Je mehr Wirtschaften bestehen, desto mehr Gelegenheit zum Leichtsinn und unsittlichem Leben es darbietet“. Zum Schluss gab es viel Applaus für Thomas Binder. Gerne suchten die Anwesenden das Gespräch mit ihm und nutzten die Gelegenheit zur Signierstunde.


After Work Walk Stühlingen, 2. Oktober 2020

Der letzte Feierabendspaziergang der Saison führte uns zu zehnt von der Schür via Friedhof und Schlauchweg auf den Kalvarienberg. Wir durchquerten das Weilertal und freuten uns an den Tuffformationen des Baches. Auf der Höhe wurden wir mit Sicht auf die Churfirsten und Abendlicht belohnt. Wir amüsierten uns über die bunt gescheckte und laut blökende Schafherde und freuten uns am ungewohnten Blick auf’s Schloss. Durch den bunten Herbstwald ging es hinunter zur Lourdesgrotte und weiter zur Steig. In der Dämmerung wanderten wir über die Geißenweide wieder zurück ins Städtle. 


Vernissage am 1. Oktober 2020 zur "Wunderkammer Schwarzwald"-Ausstellung.

Die Vernissage am Donnerstag Abend stand im Zeichen der Corona-Einschränkungen. Statt der übervollen Schür an solchen Tagen, durfte nur eine beschränkte Anzahl geladener Gäste dabei sein. Eingeladen und gekommen war dafür Meinrad Joos, Präsident des Schwarzwaldvereins, der die Schür am Stadtgraben anläßlich der Ausstellung kennenlernen wollte. In einer Grußrede bekundet er seine Referenz gegenüber der Heimstätte des Schwarzwaldvereins. ("Sie dürfen darauf stolz sein.") Joos nahm die Gelegenheit wahr, Grundsätzliches über das standing des Schwarzwaldvereins zu sagen: Verantwortung für die Kulturlandschaft Schwarzwald, Tourismus, Mitgliederstruktur waren wichtige Stichpunkte. Martin Junginger bediente als musikalisches Rahmenprogramm die Drehorgel, die hübsche Musik von sich gab, ohne Aerosole zu verbreiten. Jutta Binner-Schwarz, Kuratorin der Ausstellung, stellte die 3 Themen-Etagen vor. Im Untergeschoß der Schwarzwald als (wiederentdeckte) Destination des Tourismus. Im ersten Obergeschoß die Schwarzwaldbilder aus der Sammlung Uwe Rink, die Trachtensammlung und die Wunderkammer in der Tradition des 18. Jahrhunderts mit augenzwinkerischer Ironie installiert. Im Kabinett des Dachgeschosses die Bilder des Stühlinger Malers Johann Martin Morat, der seine zweite Ausstellung nach 1939 in Stühlingen bekommt. Neben dem Bestand der Stadt Stühlingen gibt es Bildern aus dem Museum Schleitheimertal, Lenzkirch und aus Privatbesitz zu sehen, teilweise zum ersten Mal öffentlich zugänglich. Großer Dank ging an Gerhard Schwarz, Antonia Albrecht und Marianne Würth, die die Ausstellungsstücke installiert, aufgebaut und gehängt hatten. Die Räumlichkeiten der Schür mit ihren seperaten Eingängen bietet Vorteile in Corona-Zeiten. Das Publikum darf also in den kommenden zwei Wochen durchaus zahlreich erscheinen. 


Wanderfreuden im Simonswäldertal, 21.-24. September

Das tief eingeschnittene Simonswäldertal bietet auf jeder Talseite sehr steile Berge zum Erklimmen: Kandel, Rohrhardsberg, Brend, Platte – sie sind mit einigem Schweiß erreichbar. Auch die 7 Seitentäler locken zum Wandern.

Einen kleinen Geschmack für die vielfältigen Wandermöglichkeiten erhielten 8 Teilnehmer mit Wanderführerin Veronika Keller während 4 Tagen im Simonswäldertal. Ihr Quartier, das Gästehaus "Sonnenhof" zum Hotel "Krone-Post" gehörend, wurde erst am Nachmittag bezogen, nachdem die Gruppe bereits den "Mühlenweg" gewandert war und dabei noch einen Abstecher zu den Wasserfällen in Haslachsimonswald  eingebaut hatte. Abends genossen sie den Grillhock bei den beiden historischen Mühlen unweit des Hotels.

Am Dienstag wurde in Kollnau gestartet und zur Kastelburg aufgestiegen. Eine ausgiebige Besichtigung der restaurierten Burganlage musste sein und Veronika gab Geschichtliches und Heiteres zum Besten. Dann folgten sie dem Kandelhöhenweg mit Ausblicken ins Kohlenbachtal und gelangten steil hinauf zum "Kandelblick". In weitem Bogen erreichten sie schließlich wieder Kollnau. Eine Kaffeepause im Cafe Märchengarten auf der Rückfahrt ließ Kindheitserinnerungen wach werden.

Am Mittwoch stand die "3 Wasser-Tour" an. Entlang der Wildgutach führte der Weg zur Pfaffenmühle und durch die wildromantische Teichschlucht nach Gütenbach. Nach einer Vesperpause ging es zunächst steil bergauf zur "Alten Eck". In der Ferne war der Aussichtsturm vom Brend zu sehen, bilderbuchgetreu grasten Kühe auf den Weiden und große Schwarzwaldhöfe schmiegten sich an die Berghänge. Abwärts führte der Weg durchs Kilpachtal, dies war einst die Verbindung zwischen dem Elztal und Furtwangen.

Schon brach der 4. Tag, der Abreisetag an. Gemeinsam beschloss die Gruppe die "Balzer Herrgott-Runde" von Gütenbach aus zu wandern. Zuvor statteten die Teilnehmer dem "Artwood-Shop" einen Besuch ab, der neue und alte Schwarzwaldmode u.v.m. zum Thema Schwarzwald anzubieten hat. Zunächst sanft an- und absteigend mit Blick auf den legendären "Fallerhof" gelangten die Wanderer zum Naturdenkmal "Balzer Herrgott". Nun ging es steil abwärts in die Schlucht der Wilden Gutach. Beim Rappenfelsen informierte eine Tafel über das Schicksal eines Mädchens und seines Verfolgers. Schweißtreibend war der Aufstieg auf dem historischen Pfad Richtung Neukirch. Beim Friedrichsfelsen erheiterte das Schild "Aussicht ohne Aussicht" – die inzwischen hochgewachsenen Bäume verwehren diese. Schlussendlich wurde Gütenbach wieder erreicht, wo sich vor der Heimfahrt alle nochmals im "Dorfcafe'" von den 700 hm erholten.

Die Wanderführerin und die Gruppe verabschiedeten sich, die 4 Tag im Schwarzwald hatten Spaß gemacht. 


Auf den Bachtel im Zürcher Oberland, 20. September

Rudi Kessler führte am Sonntag seine 12 Mitwanderer/innen im Zürcher Oberland über 15 km hinan und hinab. Nach Ankunft in Fischenthal wurden zuerst alle Autos bis auf eines nach Gibswil auf einen kostenlosen Parkplatz gestellt. Dann ging es hinauf, wobei schon nach einem halben Kilometer sich Theos Sohle vom Wanderschuh löste. Rudi schickte die anderen langsam voraus und holte aus seinem Auto Abhilfe. Mit Kabelbindern wurden die Sohlen an die Schuhe gebunden und hielten mit Nachbessern bis zum Schluß. Der Bachtel, mit 1115 m einer der Hausberge von Zürich, war das erste Highlight, allerdings hielt er nicht die versprochene Aussicht hinunter über den Zürichsee und bis zu den Alpen. Der See ließ nur einen Zipfel im Dunst  sehen und die Berge versteckten sich ganz. Trotzdem war es ein wunderschöner Rastplatz. Dann ging es weiter in Richtung Bachtel-Spalt. Dies ist ein langer, tiefer und recht schmaler Spalt im Nagelfluh. Einige Mutige wagten sich ohne Rucksack hindurch. Weiter ging es hinunter, am Bachtel-Weiher vorbei zum Wissengubel, einem wunderschönen Wasserfall (Giessen). Wer wollte konnten sich in  die Spalten darunter wagen. Von hier war es nicht mehr allzu weit bis nach Gibswil zu den Autos. Wegen des später vermuteten hohen Verkehrsaufkommens fuhr man gleich los Richtung Stühlingen und von dort zum Abschluß nach Weizen ins Kreuz. 


Tag des Wanderns 2020

In diesem Jahr fand der  bundesweite Tag des Wanderns wegen Corona nicht am 14. Mai, sondern am 18. September statt. Unter dem Thema „Geschichte(n) aus den Stühlinger Wäldern, Teil 3“ luden die Stadt und der Schwarzwaldverein zu einer rund 2,5 stündigen Wanderung unter der Führung von Gerhard und mir. 

Als Vertreterin von Herrn Burger begrüßte Stadträtin Corinna Pieper die 26 Wanderlustigen, die sich vorab angemeldet hatten. Mit einem kleinen Abstecher durch den Schinderwald marschierten wir Richtung „Teufelsküche“. Diese war 1955 von Elmar Zimmermann und einigen Helfern begehbar gemacht worden. Der Text, in dem er diesen wohl etwas illegalen Vorgang beschreibt, sorgte für allgemeine Erheiterung. Bevor wir uns in die verwunschene Schlucht aufmachten, mahnte Gerhard zu Konzentration und Vorsicht. Allein in diesem Jahr brauchte es drei Arbeitseinsätze, um den schmalen Pfad und die Treppen begehbar zu halten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer in der Wegeunterhaltung! Das Team um unseren Wegewart Gerhard Kehl macht wirklich einen tollen Job!

Auch wenn derzeit wenig Wasser durch die „Teufelsküche“ fließt, entfaltet sie doch ihren eigenen Zauber. Abgeschliffene Felstische und steile Felswände, wie Mikadostäbe durcheinander geworfene Baumstämme, Efeuvorhänge und mehr ließen uns staunen. Am Ende der Schlucht angekommen, wartete die Schweiz auf uns. Die Geschichte der „Hostiz“ (Hohen Gerichtsbarkeit) verdeutlichten die Grenzsteine, die uns den Weg wiesen. Bevor wir wieder Richtung Stühlinger Gemarkung abbogen, erfreuten wir uns an einem ungewohnten Blick auf das Schloss und diversen Schmuggelgeschichten. Im großen, fast allen unbekannten Bogen führte uns der Weg Richtung „Geltel“, wo die Stühlinger Ziegler einst Ton gruben. Den letzten Teil der Strecke legten wir vom Rauschen der nahen Bundesstraße vorbei an der Sulzfeldbewässerungsanlage in flottem Tempo zurück.


Tag des Denkmals am 13.9.

 Kalt und regnerisch 2019, heiß und sonnig 2020, so unterschiedlich kann sich das Wetter am 2. Sonntag im September, dem Tag des Denkmals, präsentieren. Einige der 10 Teilnehmer erinnerten sich noch an den regenreichen Tag im letzten Jahr. In diesem Jahr war eine grenzüberschreitenden Aktion der Schwarzwaldvereine Stühlingen und Bonndorf geplant. Während der Wandertour wurde zunächst auch kleinen Denkmälern am Weg Aufmerksamkeit geschenkt. Am Grenzübergang Oberwiesen wurde der Reiher, der an die Ausstellung "(H)enne und denne" erinnert, in Augenschein genommen. Wenige Meter davon entfernt der Gedenkstein für die über 5000 Flüchtlinge, die am Ende des 2. Weltkriegs in wenigen Tagen in die Schweiz flohen. Die Gruppe machte beim Gipsmuseum kurz Halt und Veronika Keller wies auf die Möglichkeit eines Besuchs hin.

Ganz nahe entlang der Wutach führte der Pfad zum "Weizener Steg", wo dessen Geschichte zur Sprache kam. Danach gings bergauf weiter zum Rastplatz "Ländli" und auf dem Vogellehrpfad zum Staufenberg. Das nächste Ziel war das Museum Schleitheimertal, hier erwartete Willi Bächtold die Wandergruppe. Im Museum informierte er über die ehemalige Stadt Juliomagus, über die Ausgrabungen und weitere Fundstätten römischen Lebens bei Schleitheim. Danach wanderten alle zusammen zum Thermenmuseum. Willi Bächtold erläuterte die verschiedenen Bauphasen und gab einen Einblick in die römische Badekultur. Man kann schon staunen, dass es vor 2000 Jahren bereits Sauna und Fußbodenheizung gab, dies sind keine Erfindungen der Moderne. Auf dem Rückweg statteten die Wanderer noch einem römischen Keller einen Besuch ab.

Die Gruppe dankte Willi Bächtold für die interessante Führung und trat mit Veronika Keller den Heimweg nach Stühlingen an. Gemeinsam genossen sie noch den Hock im "Nappi". 


Die Naturschutzarbeiten im September, zusammengefaßt von Martin Junginger

8.+9. Sept.: Mähen Grimmelshofen (insgesamt: Wissikofen, Tandlekofen + Muhrle  8 Std.)

Reiner und Martin kämpften sich durch meterhohes Schilf und versuchten, den Motormäher in Schach zu halten, der ohne

Rücksicht auf den dahinter stehenden Mann sich durch den Sumpf fraß. Dabei entdeckten wir ein jugeliges Haselmausnest auf dem Boden versteckt und ein Sumpfrohrsängernest, das zwischen den Schilfhalmen eingeflochten war . Martin schnitt mit der Motorsense die Entwässerungsgräben frei , dass Reiner sah, wohin er mit dem Motormäher fuhr. Trotzdem landete er mal im Graben und es war sehr mühsam, den Motormäher dort raus zu ziehen. Annemarie hat zum ersten Mal die Motorsäge geschwungen und den Gebüschsaum von überhängenden Ästen befreit. So konnten wir ohne im Gesicht zerkratzt zu werden bis an den Rand der Erlen hin mähen.

 

12. Sept.: Rechen und Abfahren des Mähgutes

Mitatbeiter waren Reiner + Annemarie Gysel, Lukas Müller, Engelbert Klösel, Martin Junginger,  Gerhard Kehl , Florian Dößerich, Markus + Julian Blattert.

Martin häufte das Mähgut mit dem Bandrechen zu langen Schwaden auf, die Lukas mit dem Ladewagen auflud und abfuhr. Im Sumpfgelände, in dem das Wasser stand, konnte Lukas nicht fahren. Dort haben Annemarie, Engelbert, Florian, Gerhard und Markus + Julian mit der Gabel das Mähgut rausgetragen und auf den Wagen von Reiner aufgeladen, der es ebenfalls wegfuhr.

Im Anschluss wurden das Muhrle-Trockenbiotop in Richtung Untere Alp zusammengerecht und das Mähgut im waldnahen

Gebüschsaum entsorgt.  Laut LPR- Richtlinien (Landschaftspflege) muss ein Trockenrasen vor Überdüngung seitens des Mähgutes geschützt werden. Uns tat es weh, die schönen Silberdisteln abzurechen, aber sie haben schon ausgesamt, so dass der Bestand für´s nächste Jahr gesichert war.

 

18. Sept.: Biotoppflege Bettmaringen mit Erika Scheuch,  Prof. Buchwald, Gerhard Kehl, Gerhard Boll

Traditionsgemäß versorgte Erika die Helfer nach getaner Arbeit mit Kaffee und Kuchen. 


AWW Reichenbergerhöfe, 11. September 2020

Unser Feierabendspaziergang führte uns über den geschichtsträchtigen „Wizzemer Steg“ via Seldenhalde hinauf zum Sackhau. War es zunächst die Natur, die uns in ihren Bann zog, kam nun eine historische Dimension hinzu. Auf diesem Areal bei der Schweizer Grenze versteckten sich im April 1945 Frauen und Kinder aus Grimmelshofen, um den Kämpfen zum Kriegsende zu entgehen. Der Schleitheimer Gemeindepräsident Wanner veranlasste, dass sie Herberge in Schleitheim in der methodistischen Kapelle und im Haus Ebenezer bekamen. Sie durften bleiben, bis die Kriegshandlungen endgültig eingestellt wurden. 

Am nahen Rastplatz genossen wir die letzten Sonnenstrahlen und den Blick auf Weizen Bahnhof, das Schloss, die Siedlungen oberhalb von Stühlingen, Unterwangen, Grimmelshofen, den Lausheimer Lindenberg und natürlich Blumegg! Bald erreichten wir die Reichenberger Höfe, wo uns Juliane Kühnemund freundlich empfing. Sie lud uns ein, die von 23 Pferden bevölkerten Ställe und den großen Paddock kennenzulernen. Wir staunten über ihre schönen Appalossa-Pferde und hörten gespannt ihren Ausführungen zu. Weil es schon dämmerte, mussten wir  den friedlichen Ort  viel zu schnell verlassen, um nach Grimmelshofen abzusteigen. Die letzte Wegstrecke legten wir in zwei Gruppen zurück. Während sich die einen für ein kleines Glühwürmchen-Abenteuer entschieden, blieben die anderen auf dem bequemen Radweg.


Seniorenwanderung am 3. September 2020

Sonnenschein und die Aussicht auf Natur und nette Kontakte lockten 12 Frauen hinaus, um mit Hedi Christoph zu wandern Der Weg war eine "Wundertüte", denn nur sie kannte zunächst die Route. Gestartet wurde am "Weizener Steg", wo Hedi die Gruppe linksseitig der Wutach auf einen kleinen Pfad führte, ganz nahe am Wasser mit wunderschönen Blicken auf den Flussverlauf. Hier das Staunen in der Gruppe: "Den Weg kenn ich aber nicht und bin doch hier viel unterwegs!" Hedi hatte es geschafft, Stühlinger in ihrer unmittelbaren Nähe mit einem "neuen" Weg zu überraschen. Nach ca. 1,5 km traf sich der Pfad mit dem Fahrradweg nach Grimmelshofen. Beim Sportplatz wanderten sie leicht aufwärts und gelangten in den Auenwald der Seldenhalde. Angenehm im Schatten, mit Blick auf Felsbrocken, umgestürzte bemooste Bäume, auf die rot leuchtenden Fruchtstände des Aronstabs erreichten sie den "Weizener Steg". Gut gelaunt ging`s zur gemütlichen Einkehr im "Weilers" in Stühlingen. Ein herzliches Dankeschön galt der Wanderführerin Hedi Christoph. 


Arbeitseinsatz am 29. August 2020

Wegewart Gerhard Kehl freute sich riesig, dass am Samstag sechzehn Personen trotz des feuchten Wetters für den Schwarzwaldverein zugepackt  haben. Zu dritt wurde die Teufelsküche auf  Vordermann gebracht. Alle anderen widmeten sich dem Kraftakt Flüheweg in Grimmelshofen. Gerhard betonte: „Wir haben nun bei den überörtlichen Wanderwegen 173 Arbeitsstunden und im Bereich  der gelben-Raute- Wanderwege 251 Arbeitsstunden gearbeitet. Das spiegelt in etwa unsere Wanderwegstruktur  wieder, was immer mein Anliegen war. Wir wollen ja unsere gelben-Raute-Wanderwege nicht vernachlässigen, auch wenn der Schluchtensteig mit unseren Kassen die Kameradschaft unter den Wanderwegehelfern unterstützt.“ 

Wer schwer arbeitet, muss gut essen, deshalb gab es im Anschluss in der Schür heißen Fleischkäse, Kartoffel-, Rüble- und Blattsalat sowie Kaffee und Kuchen.