Unser Mauchener Feierabendspaziergang gehörte zum Rahmenprogramm der Gartentage und so stand auch ein Garten im Mittelpunkt. Nach knapp 20 Minuten Fußweg öffneten uns Sigrid und Rudi Geng ihr Schmuckstück in Hanglage. Alle 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beeindruckt von Baulichkeiten und Pflanzenvielfalt. 2012 hatten die Gartenbesitzer begonnen, ihre steile Wiese hinter dem Haus mit vielen Steinen in allen Größen in eine terrassierte Anlage umzugestalten. Viele Tropfen Schweiß flossen, bis es soweit war, denn fast alles geschah in Handarbeit. Mittlerweile wachsen in den Beeten schöne Blumen und Gemüse um die Wette. Ein Gartenhaus beherbergt Tomaten, vom Bänkle unter dem Nussbaum aus sieht man sogar die Alpen! Der große Clou ist die eigene Quelle, die ein kleines Biotop speist. Die Fortsetzung der Gartengespräche fand bei Glühmost und feinem Käsegebäck statt. Danke Sigi und Rudi!
Viel Beifall gab es für Thomas Pforte, der im Rahmen der Gartentage sein Können als Sprechkünstler bewies. Rund 40 Personen ließen sich gerne von ihm und Wilhelm Busch zum fröhlichen Spaziergang durch Haus und Garten einladen. Gebannt und begeistert genoss das Publikum die gut einstündige Matinee. Selbst Busch-Kenner staunten über ihnen bisher unbekannte Texte, die Thomas Pforte genauso gekonnt rezitierte wie jene, die nicht nur Gartenliebhaber schon immer zum Schmunzeln einluden. Buschs hintergründiger Humor bereitete dabei ebenso viel Freude wie der beeindruckende Auftritt des sprachgewandten und gedächtnisstarken Akteurs.
„Betonkuchen selbstgemacht“ hieß der Kurs von Mona Basler im Rahmen der Gartentage. Zuerst wurde „Ratz-Fatz-Beton“ angemischt und damit die vorher gefetteten oder mit dünner Folie ausgelegten Kuchen- oder andere Formen gefüllt. Dabei musste immer wieder die Form gerüttelt werden, damit sich keine Luftlöcher bilden sollten. Während dann der Beton aushärtete, zeigte Mona auch, wie man aus einem Rhabarberblatt mit Hilfe von Beton und Netzgewebe oder Kaninchendraht eine Schale oder Vogeltränke herstellt. Bei ersten Versuchen wurde festgestellt, dass der Schnellbeton doch noch nicht so ganz ausgehärtet war und man beschloss spontan alles andere erst am nächsten Abend auszupacken und gleich zu dekorieren.
Passend zu unserer derzeitigen Kunstausstellung „Stille“ wanderte Veronika mit uns von Schwaningen auf Feld- und Waldwegen hinauf zur Kalvarienbergkapelle. Wir genossen den Blick auf das Alpenpanorama, freuten uns über die vielen Gemüsefelder und die ungewöhnliche Sicht aufs Schloss. In der schönen Kapelle, die eigens für uns aufgeschlossen wurde, erzählte uns Veronika Wissenswertes aus der Geschichte des Gotteshauses und des zugehörigen Hofes. Besonders ins Auge fiel ein Gemälde von Hilmar Friedrich. Via Wanderweg ging es zurück ins Dorf. Einige von uns stillten im Anschluss in der Schür ihren Hunger mit guter Garten-Kartoffelsuppe und leckerem Kuchen. Am Nachmittag warteten bei den Gartentagen interessante Führungen von Erika und Toni auf die Gäste. Familie Böhler genoss ihren Städtlefestpreis.